Gewerbegebiet Baesweiler nun ohne Ortsdurchfahrt erreichbar.
Knapp sechs Jahre nach Baubeginn gaben am Dienstag, 25. Februar, Vertreter von Bund und Land die B57-Ortsumgehung Baesweiler offiziell für den Verkehr frei. Mit dem Neubau der 7,4 Kilometer langen und circa 17 Millionen Euro teuren Strecke werden die Reisezeiten für den überregionalen Verkehr verkürzt. Gleichzeitig entlastet die Ortsumgehung die Stadtstraßen von Baesweiler und Übach-Palenberg/Boscheln.
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Die neue Ortsumgehung hat sowohl für die Bürger als auch die Kraftfahrer erhebliche Vorteile. Weniger Durchgangsverkehr und somit auch weniger Lärm und Emissionen bringen den Anwohnern spürbare Verbesserungen und erhöhen zugleich die Verkehrssicherheit. Nun kann auch der bereits im Jahr 2011 fertig gestellte 1. Bauabschnitt seine Entlastungswirkung voll entfalten.“
Nach dem ersten Spatenstich am 11. August 2008 wurde der nördliche, erste Bauabschnitt im Oktober 2011 dem Verkehr übergeben. Im selben Monat erfolgte der Baubeginn für den südlichen Bauabschnitt.
Bei dieser Ortsumgehung gibt es nur Gewinner, erklärte Gunther Adler, Staatssekretär im Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: „Unsere Unternehmen und Betriebe sind ebenso wie die Bürgerinnen und Bürger auf eine leistungsfähige Infrastruktur angewiesen. Gerade hier, am Nordrand der Städteregion Aachen und in direkter Nähe zu den Niederlanden, war es daher wichtig, den Verkehr flüssiger zu machen.“
Wegen der zum größten Teil weiten Abstände zu Wohnbebauung ist die Lärmbelastung für die Menschen relativ gering. In Boscheln mindert ein bis zu vier Meter hoher Erdwall die Geräuschkulisse. Zudem liegt die Straße dort zum Teil bis zu sechs Meter tiefer als das angrenzende Gelände. Auch in Baesweiler-Beggendorf mindert ein zusätzlicher Erdwall östlich der Trasse die Verkehrsgeräusche.
„Die während der Arbeiten eingerichteten Baustellenumfahrungen haben bewirkt, dass Autofahrerinnen und Autofahrer kaum gestört wurden“, erinnerte Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer beim Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen, noch einmal an die effektive Baudurchführung für die Ortsumgehung. „Mit nur einem halben Jahr war die Bauzeit des Straßenbaus im zweiten Abschnitt zudem sehr gering, da im Zweischicht-Betrieb gearbeitet wurde.“
„Das jahrelange Drängen der Stadt Baesweiler auf Realisierung der Ortsumgehung war erfolgreich. Nach der sicherlich notwendigen Eingewöhnungsphase auch für die Anlieferer zu den Gewerbegebieten und durch unsere Verkehrslenkung, werden die Ortslagen Setterich und Baesweiler entlastet. Außerdem erhält unser Gewerbegebiet einen deutlich höheren Stellenwert, weil es sehr gut an die Autobahn angebunden ist“, freute sich Bürgermeister Dr. Willi Linkens über die Fertigstellung der B57n.
Im Bereich Baesweiler fand, das belegen archäologische Funde, bereits zur Römerzeit Fernverkehr statt. In den 1960er Jahren entstand die Idee einer „Wurmtalautobahn“ von der A4 bei Aachen nach Norden, die jedoch wegen ökologischer Probleme bald verworfen wurde. Aus diesen Planungen hat sich im 21. Jahrhundert die Ortsumgehung Baesweiler entwickelt.
Beim Ausgleich für den „Eingriff in die Natur“ wurde die so genannte Biotopverbundplanung der StädteRegion Aachen im Bereich der Bergehalde Carl-Alexander und des Gutes Altmerberen aufgegriffen. Ein Großteil der rund 21 Hektar Ausgleichsflächen wurde in diesem Bereich angelegt. Da die neue Straße für Tiere eine Barriere darstellt, wurden sechs Kleintierdurchlässe gebaut. Zusätzlich wurde die Unterführung mit einem Wirtschaftsweg so ausgebaut, dass auf diesem Weg auch Rehe und andere Wildtiere die B57n sicher queren können.
Die neue Anfahrtsskizze des Gewerbegebiets Baesweiler finden Sie hier.