NetAachen und enwor schließen weitere Ausbaukooperation
Die NetAachen lässt sich weiterhin an ihrer jüngst gegebenen Investitionszusage für den nachhaltigen Glasfaserausbau innerhalb ihres Versorgungsgebiet messen. Nachdem zu Beginn des Jahres bereits der Startschuss für die Netzanbindung des Aachener Südens (Kornelimünster/Walheim) gefallen ist, gibt es jetzt auch gute Nachrichten für die Stadt Baesweiler. Im Rahmen einer neuerlichen Kooperation mit der enwor (energie & wasser vor Ort GmbH) werden Lichtwellenleiter in den bislang noch nicht erschlossenen Stadtteilen Setterich und Oidtweiler sowie in Baesweiler selbst verlegt.
„Um die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit schnellem Internet zu verbessern, hat die Stadt Baesweiler in den zurückliegenden Jahren bereits zahlreiche Anstrengungen unternommen“, so Bürgermeister Dr. Willi Linkens im Rahmen einer Pressekonferenz zum komplettierenden Glasfaserausbau: „Erste Erfolge konnten bereits gemeinsam mit der NetAachen in den neuen Gewerbegebietsabschnitten CAP (CarlAlexanderPark) erreicht werden.“ Die dort ansässigen Unternehmen würden das Angebot schon intensiv nutzen.
„Nach den kleineren Dörfern und Ortschaften im Nordwesten unserer Stadt (Beggendorf, Loverich, Floverich und Puffendorf) ist jetzt auch eine nachhaltige Breitbandlösung für die noch verbliebenen drei größeren Ortsteile Oidtweiler, Setterich und Baesweiler in trockenen Tüchern“, freut sich Linkens über die Ausbauentscheidung der beiden Unternehmen, die seiner Kommune im Endeffekt flächendeckend zukunftsfähige Internetbandbreiten von 50 bis zu 100 Mbit/s garantiert. Bis voraussichtlich zum ersten Quartal 2017 wird die NetAachen weitere knapp 8600 Wohn- und Gewerbeeinheiten mittels des sogenannten FTTC-Verfahrens (engl. Fibre to the Curb, Glasfaser an den Randstein; in die Nähe des Teilnehmers) erreichen können.
Für 14 Kilometer Glasfaserkabel stehen Leerrohre zur Verfügung
„Mit dem Bau von Glasfasernetzen und Glasfaserhausanschlüssen für den schnellen Datentransport schaffen wir eine zukunftsfähige Infrastruktur für private, gewerbliche und öffentliche Einsatzgebiete in der Region“, so Herbert Pagel, kaufmännischer Geschäftsführer der enwor, der davon zu berichten wusste, dass die anstehenden Tiefbauarbeiten in Baesweiler verhältnismäßig gering gehalten werden können und es somit nur wenige Beeinträchtigungen im öffentlichen Verkehrsraum und für die Anwohner geben wird: „Von etwa 16 Kilometern Glasfaserkabel müssen wir nur etwa zwei Kilometer neu in Gräben verlegen. Für 14 Kilometer stehen uns bereits eigene Leerrohre zur Verfügung.“ Die Fertigstellung beziehungsweise Netz-Übergabe an die NetAachen ist auf „Ende 2016“ terminiert.
Surfgeschwindigkeiten von 50 bis zu 100 Mbit/s
„Die täglichen Anwendungen und eine zunehmende Always-On-Mentalität, also stets mit dem Internet verbunden zu sein, erfordern immer höhere Bandbreiten“, erklärt Andreas Schneider, Geschäftsführer der NetAachen: „Surfgeschwindigkeiten von 50 bis zu 100 Mbit/s sind vor allem für Familien ein klarer Vorteil, wenn internetfähige Endgeräte häufig gleichzeitig genutzt werden.“ Im Hinblick auf eine zukunftssichere Kommunikationstechnologie setze man daher auf den konsequenten Ausbau der eigenen Glasfaserinfrastruktur in der Region Aachen-Düren-Heinsberg.
Von den NetAachen-Backbone-Übergabepunkten, dem Glasfaser-Basisnetz, werden in Setterich, Oidtweiler und in Baesweiler insgesamt 48 neue DSLAM-Gehäuse (Digital Subscriber Line Access Multiplexer; DSL-Zugangskonzentratoren – Umsetzung von Lichtwellenleitern auf Kupfer) angeschlossen, um diese mit den bereits vorhandenen 60 Kabelverzweigern (KVz) der Telekom zu verbinden. Durch diese Anbindung ans Glasfasernetz werden die bestehenden Telekom-Kupferstrecken zu den Privathaushalten und Gewerbetreibenden auf die sogenannte „letzte Meile“ verkürzt. Über VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) sind dann Datenübertragungsraten erzielbar, die den bisherigen Standard um ein Vielfaches übertreffen.
Kupferkabel-Reststücken wird der Datenturbo zugeschaltet
Und es kommt noch besser: Der überwiegende Teil der Stadt Baesweiler auch vom neuartigen Vectoring-Verfahren profitieren. Ein zusätzlicher Prozessor, der in die den Kabelverzweigern vorgeschalteten NetAachen-DSLAM-Gehäusen integriert wird, korrigiert Störsignale zwischen den Leitungen auf der letzten Kupfermeile in Echtzeit. Durch ein entsprechendes Gegensignal können die Daten deutlich schneller übertragen werden – das finale Stück Kupferlandstraße mutiert zur Datenautobahn. So können Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s erreicht werden. Auch der Upload bringt dann eine deutliche Verbesserung von 10 Mbit/s auf bis zu 40 Mbit/s mit sich.
NetAachen investiert eine Million Euro in die aktive Systemtechnik
Die Rollen sind klar verteilt, im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts arbeiten die Partner Hand in Hand: Während die enwor für den Ausbau und den Unterhalt des Glasfasernetzes (passive Netzinfrastruktur) sorgt, betreibt NetAachen mit einem geschätzten Investitionsvolumen von rund einer Million Euro die aktive Systemtechnik und ist als Telekommunikationsanbieter der Ansprechpartner für die Kunden.